Endlich Gleichstellung statt Blumen

Die Corona-Krise hat die Lebensrealitäten fast aller Menschen verändert, zum größten Teil verschlechtert. Im Rahmen des internationalen Frauentags muss auf die besonders erschwerte Situation von Frauen durch die Pandemie verwiesen werden.

Bereits ohne Corona sind Alltag und Realität von Frauen geprägt von fehlender Gleichberechtigung [Ungerechtigkeiten]. Demnach würden Frauen pro Tag anderthalb Stunden mehr Sorge- und Hausarbeiten erledigen müssen als Männer, bekämen 19 % weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen und zudem sei jede dritte Frau von sexualisierter Gewalt betroffen (1,2,4).

Durch Homeoffice und Homeschooling sind erneut insbesondere Frauen, die sich den alltäglichen Problemen zusätzlich zur Sorge- und Hausarbeiten stellen müssen.Zudem haben sich wiederum die Care-Berufe, die größtenteils durch Frauen ausgeübt werden, als wichtige Stütze der Gesellschaft erwiesen (3).

Es muss klar sein, dass diese besondere Leistung, zuhause oder im Beruf – nicht nur einmal jährlich am 8. März – stärker gesellschaftlich und finanziell gewürdigt werden müsse. Noch mehr setzen sie sich allerdings dafür ein, dass diese Ungleichbehandlung von Frauen endlich beseitigt werde.

Männer spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nur, wenn sich die Männer aktiv für die Gleichberechtigung von Frau und Mann einsetzen, kann dies auch gelingen!

Hintergrund:

(1) Laut einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus 2019 leisten Frauen täglich 87 Minuten mehr Sorge- und Hausarbeit als Männer.

(2) Die Gender Pay Gap, die das geschlechtsabhängige Lohngefälle abbildet, lag 2019 in Deutschland laut Statistischem Bundesamt bei 19%. Frauen verdienten also im Durchschnitt 19% weniger als ihre männlichen Kollegen.

(3) Laut einer weltweiten Studie der Interantionalen Arbeitsorganisation und der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen kommen Frauen mit bezahltem Job und unbezahlter Fürsorgearbit sowie Vereins- und Wohltätigkeitsarbeit auf 55 Stunden pro Woche, Männer nur auf 49 Stunden.

(4) Jede dritte Frau in Deutschland wird einmal im Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt (Quelle Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, 2014).